Die Schweiz fährt vor: Das System des öffentlichen Verkehrs
Das Buch erscheint am 9. März 2026. Es ist ab sofort bestellbar bei www.nzz-libro.ch.
Die Schweiz hat eines der besten Systeme des öffentlichen Verkehrs, das über die letzten 30 Jahren aus dem Zusammenspiel der staatlichen Instrumente mit leistungsfähigen öV-Unternehmen entstanden ist. Es brauchte den faktischen Bankrott der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, nicht finanzierbare Grossprojekte wie die Neue Eisenbahn-Alpentransversale NEAT sowie eine legendäre Volksabstimmung, die Alpeninitiative von 1994, damit sich das Schweizer öV-System über viele Reformschritte entwickeln konnte. Das Buch zeigt, wie das Schweizer öV-System zu einem wirkungsvollen Instrument wurde, um die Mobilität und Logistik eines Landes effizient und ökologisch zu bewältigen.
Die Entwicklung war durch wiederkehrende Themen geprägt. Das Buch folgt diesen Themen:
Die Reform der Bahnunternehmen, insbesondere der Schweiz. Bundesbahn SBB, nachdem eingesehen wurde, dass sich ein Bahnunternehmen nicht eigenwirtschaftlich betreiben und kommerziell finanzieren lässt.
Die Rolle der öffentlichen Hand (Bund, Kantone, Gemeinden) als Besteller, welche die Leistungen im Regional- und Ortsverkehr nicht nur bezahlen, sondern auf ihre politischen Ziele ausrichten wollen.
Die Alpeninitiative, welche die Umwelt- und Klimapolitik über das ungebremste Wachstum des Verkehrs stellte und die Politik zwang, eine Verlagerungspolitik umzusetzen, welche zum weitaus höchsten Modalsplit im europäischen Schienengüterverkehr führte.
Die Frage des Zugangs zum Eisenbahnnetz, was mit einem eigenständigen Schweizer Modell zur Organisation der Bahninfrastruktur gelöst wurde.
Die Grossprojekte BAHN 2000 und NEAT, die beide an ihrer Grösse zu scheitern drohten, was zur Übernahme der finanziellen Verantwortung für die Bahninfrastruktur durch den Bund und zum Bahninfrastrukturfonds führte.
Die Renaissance der Bahn, in deren Folge die Planungshoheit im Schienenverkehr zum Bund verschoben wurde, was den raumplanerischen sowie ökologischen Zielen mehr Gewicht einräumt als dem Gewinnstreben der Transportunternehmen.
Der Schienengüterverkehr, der an den Rand gedrängt wird und sich neu organisieren muss, um einen Beitrag für die Verlagerung, die Versorgungssicherheit und die Logistik zu leisten.
Das Tarifsystem des öffentlichen Verkehrs, das vor 150 Jahren vorbildlich geregelt wurde und noch davon zehrt, den Entwicklungen in Verkehr und Technologie jedoch hinterherhinkt.
Und schliesslich der Wettbewerb im öffentlichen Verkehr, wo die bewahrenden Kräfte bremsen, und der zeigt, dass die Entwicklung des öV-System nicht abgeschlossen ist.
Die Kapitel können unabhängig gelesen werden. Im letzten Kapitel wird das öV-System als gesamtes dargestellt.
Das Buch ist leicht und verständlich geschrieben. Es enthält viele Abbildungen und Graphiken, welche die Zusammenhänge aufzeigen. Es richtet sich an alle, welche sich für den öffentlichen Verkehr interessieren und wissen wollen, was es an staatlichen Instrumenten braucht, damit ein öffentlicher Verkehr zuverlässig funktionieren kann. In Einschüben wird auf die Entwicklung in den Nachbarländern, insbesondere in Deutschland, Bezug genommen und aufgezeigt, welche Elemente aus dem Schweizer System übernommen werden könnten. Im Anhang findet sich eine chronologische Aufstellung wichtiger Entscheide sowie alle Botschaften (Gesetzesvorlagen), welche in dieser Zeit dem Parlament unterbreitet wurden. In der digitalen Ausgabe finden sich Links zu den Quellen und zu weiterführenden Informationen.